Samstag, 9. April 2011

Kecskemet (HU)

Unser liebster Freund aus Patagonien hat uns wieder - der Wind. Seit zwei Tagen kámpfen wir gegen die Bően an. Und lassen uns erleichtert treiben, wenn der Wind und wir zufálligerweise einmal in dieselbe Richtung wollen. Gestern ist es mir tatsáchlich aus dem Stand gelungen das (zur Erinnerung: schwerst bepackte Rad) auf knapp 14 km/h beschleunigen zu lassen ohne auch nur ein einziges Mal selber in die Pedale zu treten. Aber wie so oft sind solche Momente eher die Ausnahme ;-)

Hier ist es sehr sehr windig. Kann man zwar nicht sehen, ist aber so.


Hier auch....

Ansonsten schlagen wir uns wie immer durch. Wir ringen noch immer mit dem Strassennetz, das uns weiterhin aufgrund der mangelnden Ost-West-Verbindungen ins Zickzack zwingt. Und manchmal auch zu - uns ansonsten vőllig fremden - Űbertretungen der Verkehrsregeln. So mussten wir heute auf eine fúr Radfahrer leider vőllig verbotene Bundesstrasse/ Autobahn ausweichen (dank des Wochentags glűcklicherweise sehr verkehrsarm), weil es uns ansonsten unmőglich gewesen wáre, die Donau (hier: Duna) zu űberqueren. Und das wiederum hátte unserem Vorhaben, Kathmandu per Rad zu erobern, doch empfindlich geschadet. Also haben wir die Schilder mal Schilder sein lassen und den (kurzzeitigen) Rűckenwind genutzt, um die anstehenden 15 km (die ohnehin schon ein Riesenumweg waren, weil unsere ursprűnglich geplante Fáhre nach dem Bau einer Autobahnbrűcke wegrationalisiert wurde) in 30 Minuten wegzutreten.
Bjőrns erster Blick auf die Donau.


Und hier - kaum 20 km spáter - die geglűckte Űberquerung.

Das Wegtreten fállt uns umso schwerer als wir inzwischen den achten Tag in Folge auf den Rádern sind. Das tun wir uns - wie ihr euch denken kőnnt - natűrlich nicht freiwillig an ;-). Aber nachdem wir gestern versehentlich in der wohl hásslichsten Stadt der Welt gelandet sind (Dunaujvaros - Baujahr der Stadt laut Hotelprospekt: 1950), sahen wir uns gewzungen trotz eigentlich geplantem Ruhetag, wieder aufs Rad zu steigen. Das ist die Strafe dafűr, dass wir uns ohne Reisefűhrer losgewagt haben...

Die Aussicht aus der Jugendherberge in Dunaujvaros (im angenehmen Kontrast zu Stadt war die Jugendherberge die besteingerichteste und ausgestattetste, das uns je untergekommen ist).
Zuletzt műssen wir ein wenig verschámt zugeben, dass wir uns in den letzten Tagen tendenziell zu "Edeltouristen" entwickelt haben. Ebenfalls wiederum vőllig unfreiwillig. Aber in Ermangelung von (geőffneten) Campingplátzen haben wir heute tatsáchlich das 4. Mal in Folge in ein Hotel / Hostel eingecheckt. Unser Campingkocher fángt schon an zu rosten... Aber an Wildcampen ist hier in Ungarn noch nicht zu denken (das wurde uns heute nicht zuletzt in dem Moment klar, als wir mitten im Nirgendwo auf einen Pittbull trafen, der allein am Strassenrand sass... der schaute uns aber zum Glűck ebenso verdutzt an wie wir ihn. Und, nein, ich habe keine Fotos gemacht, man soll sein Glűck ja nicht herausfordern  ;-)


Der űberdimensionierte Kompass in Kecskemet zeigt eines unserer náchsten Ziele: Arad in Rumánien. Deutschland ist hier im Űbrigen interessanterweise ausschliesslich mit der Metropole Rűsselsheim vertreten. Aha.
Damit verabschieden wir uns nun aus Kecskemet - einer im Űbrigen deutlich freundlicheren und hűbscheren Stadt (nachweislich vor 1950 gebaut)...

Tina und Bjőrn

4 Kommentare:

  1. HALLO Uhr beiden. Wir freuen uns immer ,wenn wir wieder ein Lebenszeichen lesen und dann noch die Fotos dazu. Freuen uns das es Euch gut geht, das der Hintern schmerzt, (Pause einlegen). Denkt daran es liegt noch eine lange Strecke vor Euch. Hier ist alles ok! Wir warten auf den nächste Reportage von Euch lieben Beiden. bis dahin Ma u.Pa

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  2. Hallo Ihr Zwei, viele Grüße aus Kellerhöhe! Wir verfolgen mit Spannung eure Einträge und wünschen Euch weiterhin alles Gute.

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  3. Tina, rein optisch ist an Deinen Waden aber noch keine Veränderung festzustellen...!!;)
    Heut findet übrigens der erste geschrumpfte Mädelsabend statt. Wir denken an Dich und stoßen auf Euch an!
    Weiterhin gute Fahrt und liebe Grüße aus Köln

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  4. Ihr Lieben,
    habe mich gerade mal wieder auf den aktuellen Stand in Sachen Beinarbeit gebracht. Schön zu lesen - und zu sehen -, dass es euch gut geht. Und es freut mich, dass die Edeltouristen sich nachts in komfortable Betten betten. Verkehrte Welt: Hier ist heute Nacht statt Luxusmatratze die selbstaufblasende Matte im Kinderzimmer zum Einsatz gekommen - mein Rücken dankt euch!:-))
    Ich drücke euch, wünsche weiterhin gute Fahrt und Rückenwind …
    Maren und die Busch-Jungs

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