Dienstag, 12. April 2011

Gyoparosfürdő (HU)

Schon wieder ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Dieses Mal von Ungarn, das uns die letzten 8 Tage begleitet hat (oder umgekehrt). Wenn alles gut und wie geplant láuft, dann sollten wir morgen die Grenze nach Rumánien überqueren. Und weil wir leider noch so gar nicht einschátzen können, wie oft, gut oder schnell wir dann ins Internet kommen, nutzen wir hier (mal wieder im Hotel ;-) noch schnell die Gelegenheit, euch auf den neuesten Stand zu bringen. 

Nachdem wir vorgestern endlich mal wieder auf einen Camping gestossen sind, der überraschenderweise tatsáchlich geöffnet hatte, haben wir direkt und umgehend beschlossen, unseren ersten (höchst überfálligen) Ruhetag einzulegen. Also Füsse hoch und entspanntes Nichtstun geniessen... Naja, nicht ganz. Schliesslich müssen wir ja jede Gelegenheit nutzen, unser Equipment zu pflegen und dazu gehört auch nach 1,5 Wochen die ganzen Radklamotten mal ordentlich durchzuspülen...

Björn bei der Handwásche (was die anderen Camping-Herren in Aufruhr und die Damen in ehrfürchtiges Staunen versetzte ;-)
Danach folgt ein gepflegter Spaziergang zur Erkundung der náheren Umgebung sowie der kulturellen Gepflogenheiten des Reiselandes.

Mitten in Tiszakecske steht ein Turm, drumherum sind rd. 20 Stühle angeordnet. Wozu? Bringt hier bei Neumond der Áltestensrat der Stadt rituelle Opfergaben dar? Bungeejumping für Anfánger (oder - siehe Björn - Startrampe für Supermann-Anwárter)? Ein Mysterium. 
Und wenn wir gerade gar nichts anderes zu tun hatten, haben wir einfach nur dagesessen und die nicht enden wollende Prozession deutscher Rentner verfolgt, die sich in nichts als einem Bademantel gehüllt auf dem Weg in die nahegelegene Therme gemacht haben. Unseren Beobachtungen zu Folge scheint der Thermengang nur dann seinen positiven Effekt voll zu entfalten, wenn man die leicht müffelnden Schwefel-Gewásser mindestens im 2-Stunden-Rhythmus für maximal 5 Minuten aufsucht. Ein Freizeitvergnügen der anderen Art (sowohl der Gang als solches als auch das Betrachten des Ganzen).

Mit frischen Beinen ging es heute dann weiter scharf Richtung Osten. Spontan mussten wir dabei mehrfach die Streckenplanung ándern - einmal, weil eine Fáhre, das andere Mal, weil gleich eine ganze Brücke fehlte. Hátten wir auf unser GPS gehört, anstatt unseren zwei (!) Karten zu vertrauen, hátten wir 15 km gespart. Aber man will ja autark bleiben und sich den Weg nicht von einem kleinen Stück Technik vorschreiben lassen. Also lieber ein bisschen Extra-Rad-Zeit. Flussquerungen scheinen in Ungarn grundsátzliche eine komplizierte Sache zu sein. Und wenn man dann doch eine Brücke findet, ist die auch nicht immer wirklich vertrauensweckend. Diese hier z.B. scheint aus ausgemusterten Armee-Pontons zu bestehen und weist besorgniserregend grosse Spalten zwischen den alten Holzplanken auf.


Háuser auf Stelzen: Ungarische Flüsse tauchen gerne im XXL-Format auf und scheinen eine Tendenz  zum Überlaufen zu haben. 
Nachdem wir trotz aller Widrigkeiten sámtliche Flüsse überquert und unsere geplanten Kilometer hinter uns gebracht haben, steht für heute nur noch die Planung unserer ersten Rumánien-Tage an. Bleibt nur noch Tschüss zu sagen....

Ungarn: Ein Land, das wenig Steigungen hat, ...

.... seine Orte mit ebenso langen wie unausprechlichen Namen beehrt...

und in dem Gefahr, wenn überhaupt, nur aus gánzlich unerwarteter Richtung droht. 
Schön war's! Aber noch schöner ist die Vorfreude auf Land Nr. 4: Rumánien. 

Bis dahin von dort!

Tina und Björn

8 Kommentare:

  1. Kölsche Mädels12. April 2011 um 20:48

    Und jetzt genau ist es an der Zeit um Dich zu vermissen. Denn wir sitzen ganz entspannt hier nun zusammen in reduzierter Runde und geniesen Euren Bericht (sogar Frau Bärschheim kennt nun Euren Reisebericht)
    Wir waren auch ganz entzückt von Björns Waschweibsfähigkeiten, aber er soll sich bloß schonen, damit er auch mal vorne weg fahren kann.
    Bevor wir uns nun verabschieden, möchten wir nochmal ausdrücklich vor Petra Maffay warnen! Seid auf der Hut!!!!
    So nun seid lieb gedrückt und haltet die Ohren steif ... bis zum nächsten Mädelsabend(den in Gedanken biste schließlich dabei). Und jetzt sagen Frau Bärschheim, Püppi und Mutti Fö ein herzliches "Viszontlátásra"!

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  2. Hei Ihr Süßen, etwas näher könnt Ihr beim Fotografiern ruhig gehen ;-) Aus der Entfernung sehen Björns Waden ja schon respektabel aus. Zeig mal Deine ;-)
    Ich wünsch Euch weiterhin keine Wadenkrämpfe und immer 14% Gefälle.

    Gruße aus Kellerhöhe
    Ilona & Karl-Heinz

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  3. Oha, jetzt sind sie in Rumänien! ... und werden vollgesungen! Seid tapfer!
    Bussis, auch an die "Kölsche Mädels"

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  4. Hallo liebe Radler,

    passt bloßt auf mit den fiesen Wadenbeißern am Wegesrand!
    Die Stelzenhäuser sind nett und erinnern mich an den Schaalsee - nur mit etwas mehr Wasser darunter...
    Wie geht es denn Euren Mägen? Alles okay oder freut Ihr Euch schon auf die Fettschwanzschafe in Usbekistan ;-)?!

    Sonne aus Hamburg
    ANNE

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  5. Hey Ihr beiden lieben : Wir hoffen es dauert nicht zu lange, bis wir wieder eine Nachricht erhalten. Sehen jeden abend gespannt ins Internet. Noch seht ihr recht entspannt aus, wenn auch die meisten Bilder von Körperhinterteil, aber besser wie gar nicht. Passt weiterhin gut auf Euch auf. Alles Liebe die 2 Cloppenburger aus dem Vogelviertel

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  6. Rumänien - das Land der Vampire, heißt es.
    Aber es gibt noch mehr:
    Erst kürzlich wurde in einem Dorf in der nordöstlichen Provinz Moldau eine Putzfrau als Hexe entlassen, weil sie ihre Arbeitgeber verwünscht haben soll, so berichtet zumindest dpa. Ihr Besen wurde sichergestellt.
    In Izbuc, einem Dorf in den Westkarpaten, soll ein »Werwolf« leben, ein alter Sonderling, der von den Bauern der Gegend mit Milch und Brot versorgt wird. Sie fürchten, er werde sich sonst nachts in einen reißenden Wolf verwandeln. Milch und Brot werden traditionell empfohlen, um Werwölfe zu besänftigen.
    Sogar der Abt eines nahen rumänisch-orthodoxen Klosters warnt: »Hier wimmelt es von Werwölfen. In jeder Nacht des Heiligen Andreas (am 30. November) versammeln sie sich auf dem Berg. Noch jedesmal sind wegen ihrer bösen Energien bei uns seltsame Dinge passiert.« Im Kloster von Izbuc wird nur gearbeitet und gebetet. Eine Bibliothek gibt es nicht...

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  8. Hallo Ihr zwei, wir sitzen gerade nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne und lesen euren Reisebericht.
    Der Garten macht sich und die Fenster wurden auch gerade geputzt, aber irgendwie bekommen wir bei eurer Story ein wenig Fernweh. Wir hoffen, dass noch alles so ist wie Ihr euch das vorgestellt habt und ihr trotz kleiner Umwege, Gegenwind und fehlender Saison viel Spaß habt.

    Bei den Bonnern geht der ganz normale Wahnsinn weiter (also alles OK) und das Personalkurassel dreht sich wieder.

    Wir freuen uns auf den nächsten Eintrag.

    Viele Grüße

    Jeanette und Thomas

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