Mittwoch, 30. November 2011

Ko Samui (T)

Ein neuer Rekord.... in den vergangenen 1,5 Wochen (sprich seit dem letzten Blogeintrag) haben wir exakt... Trommelwirbel... 15 (in Worten: fuenfzehn) Kilometer zurueckgelegt. Mehr hat es nicht gebraucht, um auf Ko Phangan zum Faehranleger und der Nachbarinsel Ko Samui vom Hafen zu unserem Hotel zu kommen. Und dann muessen wir in irgendeine Zeitschleife geraten sein. Oder - realistischer wohl - in eine Art Strand-Koma. Denn seit 1,5 Wochen tun wir nicht viel anderes, als die Beine baumeln zu lassen (wahlweise von der Strand-Liege oder vom Poolrand).

Dabei profitieren wir mal wieder von den beiden klassischen Vor-Saison-Vorteilen (m.E. uebrigens geradezu ein Kuriosum, wie es uns seit inzwischen 8 Monaten ebenso zielgenau wie unbeabsichtigt gelingt, immer entweder vor oder nach der Saison, aber niemals in der High Season irgendwo zu sein): bezahlbare Hotel-Preise und leere Straende. Das zumindest zu Beginn unseres Strand-Komas sehr wechselhafte Wetter mag nach konventionellen Massstaeben ein Nachteil sein. Aber Wolken und Regen sind uns nach unserer 6-monatigen Hitze-Phase immer noch hoechst willkommen.

Ausblick von unserem Hotel-Restaurant
Und hier der Blick in die andere Richtung ;-)
Hotel-Innenhof bei Nacht.... Zeit das Tagwerk (?) ruhen zu lassen und sich mit einem Bier oder einem Cocktail  entspannt zurueckzulehnen.
Kurze Abwechslung vom Nichts-tun bieten kleine Radtouren zu den kulturellen Highlights der Insel...
.... oder eine Runde Mini-Golf vor Meer-Kulisse. 
Kurze Unterbrechung des Minigolf-Vergnuegens: Eine Kroete weigert sich, ihr komfortables Zuhause zu verlassen, und loest so einen Ballstau aus.
Noch mehr Action: lange Strandspaziergaenge

Bei denen es aktuell immer wieder auch mal zu spontanen, wetterbedingten Unterbrechungen kommen kann.
Aber als erfahrener Weltenbummler weiss man die unfreiwilligen Pausen ja zu nutzen ;-)
In jedem Fall sei jedem Ko Samui-Besucher hiermit eindringlich davon abgeraten, den Strand fuer einen kleinen Einkaufsbummel zu verlassen: Das hier ist - man glaubt es kaum - das pittoreske Touri-Zentrum der "Hauptstadt" Chaweng. 
Also: Schnell wieder zurueck zum Strand :-)
Wir werden uns nun nochmal schuetteln, ein paar kalte Duschen nehmen und versuchen, das Strand-Koma so irgendwie abzuschuetteln. Zum Ende der Woche ist der Aufbruch gen Sueden geplant.

 Es gruessen euch herzlich

die temporaeren Strand-Urlauber


Donnerstag, 17. November 2011

Ko Phangan (T)

Thailand zum Zweiten ;-) Der Titel dieses Blogeintrags laesst vermuten, dass unser aktueller Reise-Modus die Urlaubs-Hoechststufe erreicht hat. Und tatsaechlich haben wir heute morgen 20 m von unserem Bungalow entfernt in einer dieser idyllischen Palmenstrand-Buchten gefruehstueckt, die man durchaus guten Gewissens auf einem Urlaubs-Prospekt abdrucken koennte. Aber was red ich... Hier der Ausblick von unserem Fruehstuecks-Tisch ;-)


Aber angesichts der aktuellen Temperaturen in der Heimat wollen wir es mit dem neidisch machen ja nicht uebertreiben. Deswegen fangen wir jetzt erst einmal von vorne an: mit unserem Weg raus aus Kambodscha und durch das Produktions- und Industriezentrum Thailands rund um Bangkok. Denn es hat uns nicht nur fast 1.000 km gekostet, uns von Siam Reap bis hierhin durchzuschlagen, sondern auch einige Nerven.

Die Strasse von Siam Reap bis zur thailaendischen Grenze hat wenig (lies: nichts) zu bieten. Zwar scheint hier der Lebensstandard, der ansonsten in ganz Kambodscha extrem niedrig ist, in Folge der durchreisenden Angkor Wat-Touristen etwas anzusteigen. Dies macht sich aber nicht unbedingt in einer ansprechenderen Stadtgestaltung bemerkbar.

Ein kambodschanisches Stadtzentrum - mittig zu sehen Bjoern auf alles in allem eher erfolgloser Essenssuche.
Angekommen in Thailand stossen wir auf eine unglueckliche Kombination aus grossen & viel befahrenen Strassen verbunden mit einem eklatanten Mangel an Hotels. Die sind fuer uns aufgrund der zumeist ausschliesslich thailaendischen Auszeichnung entweder nicht zu erkennen oder aber ausgebucht von den Flut-Fluechtlingen der Hauptstadt. Gleich an unserem 2. Thailand-Tag fuehrt dies dazu, dass wir unsere geplanten 120 km unfreiwillig auf 160 km ausdehnen, von denen wir auch noch die letzten 20 in eine Sackgasse fahren muessen (grrr), um uns in einer kreuzhaesslichen Betonstadt (grrrr) ein Zimmer zu suchen.  
Rund um Bangkok - und wir sprechen hier gut und gerne von einem 150 km-Radius - ist erstmal Schluss mit idyllischen & leeren Strassen.
Grosse Strassen - grosse Elefanten... ergibt in der Summe eine durch und durch fahrrad-unfreundliche Umgebung.
Dafuer erfreuen wir uns wieder an der hohen Supermarkt-Dichte.

Aber wir wollen nicht meckern: Schliesslich befinden wir uns im gefuehlt einzigen Land Asiens, in dem die Leute faehig sind, ein motorisiertes Gefaehrt zu steuern, dessen Reifenzahl die kritische Menge 2 uebersteigt. Diesem Umstand verdanken wir auch, dass unser 3. Thailand-Tag eine erfreuliche Wendung nimmt. Unser Plan war es eigentlich, uns "irgendwie unter Bangkok durchzuschleichen". Wie wir feststellen, ist dies auch mit GPS und Karten bewaffnet ein hoffnungsloses Unterfangen. Und nachdem wir uns beim Versuch, Buchten zu umkurven, ueber die ausschliesslich fuer Radfahrer gesperrte Highways fuehren, ploetzlich mitten in der Stadt wiederfinden, fassen wir den spontanen Beschluss, die von uns auf dieser Reise besuchten Hauptstaedte mit dem Anfangsbuchstaben "B" auf 3 zu erhoehen (an dieser Stelle offenbart sicht nun, wer den Blog von Beginn an fleissig und kontinuierlich verfolgt hat ;-))


Bangkok praesentiert sich deutlich ordentlicher, organisierter und v.a. leiser als wir erwartet haben - das mag aber auch unserer individuellen Wahrnehmung und den nachhallenden Eindruecken vietnamesischer und chinesischer Staedte geschuldet sein.

Thailaendische Besonderheiten im Sky Train: Die Bettelmoenche, auf die man ueberall in Suedost-Asien in rauen Mengen trifft, geniessen hier - wie praktisch ueberall - eine Vorzugsbehandlung.

Aussicht von der Hotelterasse
Und wir haben Glueck - in jeder Hinsicht. Wir finden ein traumhaftes Hotel mit einem wunderschoenen Blick auf die Skyline Bangkoks. Und als wir abends in einem idylischen Restaurant am Fluss Chao Phraya sitzen, stellen wir fest, dass ausgerechnet heute das thailaendische Lichterfest "Loy Krathong" ist. Und so sitzen wir auf der Terasse und sehen den Feuerwerken, Hunderten von fliegenden Laternen und kleinen Kerzen-Booten zu, die auf dem Fluss vorbeischwimmen. Schoen, einfach schoen.

Nach all den Nachrichten ueber die Flut in Thailand, die insbesondere Bangkok bedroht, fragt ihr euch an dieser Stelle sicher langsam, wo denn all das Wasser ist. Tja, das haben wir uns waherend unseres 1,5-taegigen Besuches auch mehrfach gefragt... bis unsere Abfahrt gen Westen die Antwort brachte. 

In der Innenstadt sind Sandsaecke der einzige Hinweis auf die drohenden Fluten.
Das aendert sich, sobald man versucht, die Stadt gen Westen zu verlassen. Hier steht das Wasser brusthoch und an ein Durchkommen ist nicht zu denken.
Ganz ohne nasse Fuesse geht es nicht: Wenn wir vor jeder ueberfluteten Strasse halt machen, bleibt uns nur der Weg zurueck nach Kambodscha ;-)
Und so schlagen wir uns irgendwie durch.... und stellen fest, dass ueberholende Autos (hier noch weit entfernt) gefaehrlich hohe Flutwellen schlagen.
Etwas nass, aber alles in allem guter Dinge lassen wir Bangkok hinter uns und radeln 5 Tage straight Richtung Sueden - vorbei an Touri-Staedten wie Hua Hin (angepriesen als einer der "exklusivsten Urlaubsorte Thailands", in Wirklichkeit ein enges Loch, das man nicht haesslicher haette "gestalten" koennen, wenn man es darauf angelegt haette) und Khiri Khan (schon viel besser, wenn auch immer noch nicht wirklich charmant) sowie entlang einer kaum erschlossenen, tiefgruenen Kueste.
  
Nicht der optimale Untergrund, aber praktisch, um eine Unterkunft zu finden, die direkt am Strand liegt.
So wie diese (die wir im Uebrigen nach - mal wieder - unfreiwilligen 166 km bei beginnender Daemmerung gerade eben noch erreichen... Fazit: Auch in Thailand gibt es mitnichten an jeder Ecke eine Unterkunft).  

Die, die man findet, sind dafuer oft ausgesprochen nett...
und bieten ueberdurchschnittlich oft einen phantastischen Sonnenaufgang.

Es muss ja auch Vorteile haben, wenn man sich angewoehnt hat, spaetestens (!) um 6 Uhr aufzustehen.

Kuehe unter Palmen

Pause unter Palmen
 
Strasse unter Palmen (ihr seht... an diesen Dingern herrscht in Thailand wahrhaft kein Mangel).

Uberfahrt nach Ko Phangan... Hier sieht es noch ruhig aus, aber wenige Minuten spaeter steigt der Wellengang betraechtlich und Klo und Kotztueten erfreuen sich groesster Beliebtheit unter den Gaesten.
Nun wird es mal wieder Zeit fuer ein 2. Fruehstueck (klassisches "Nachbrennen" nach vielen Radtagen am Stueck... oder sollte es daran liegen, dass der Weg zum Internet-Cafe nahezu ausschliesslich aus 20%-Steigungen besteht?). Und danach sehen wir zu, dass wir noch ein paar feine Strandbilder fuer den naechsten Blogeintrag schiessen ;-))

Liebe Gruesse!

Tina & Bjoern

Montag, 7. November 2011

Angkor (K)

Je groesser das Gewese um irgendwelche Touri Hotspots ist, desto ernuechternder faellt der Besuch vor Ort oft aus. Meist ist doch alles irgendwie kleiner, weniger beeindruckend und vor allem voller als erhofft. In dieser - und vieler anderer Hinsicht - war Angkor eine ueberaus positive Ueberraschung. Fuer alle, die ebensowenig Ahnung von dieser historischen Staette haben wie wir noch vor 2 Tagen: Es gibt keineswegs "nur" Angkor Wat zu bestaunen, sondern eine ganze Reihe von Tempelanlagen, die sich wild verstreut auf einem gigantischen, dicht bewachsenenen Gebiet befinden. Und je weiter man in die hinteren Gefilde vordringt, desto mehr schnellt der "Indiana Jones-Faktor" in die Hoehe... wenn man - so manches Mal ganz allein fuer sich - durch das Buschwerk stapft, um die gruen bewachsenen Ruinen zu erkunden.

Und Fotos schiesst... viele, viele Fotos. Mehr wahrscheinlich, als ich bisher ueberhaupt an einem einzigen Tag geschossen habe (und wer mich kennt, weiss, dass das schon einiges zu bedeuten hat).

Hier eine kleine Auswahl dieses Fotografier-Exzesses ...

Viel Spass beim Gucken wuenschen euch

Tina & Bjoern


























P.S. Dieser Eintrag geht mit einiger Verspaetung "on air"... Da hat Blogger leider ein wenig gezickt. Inzwischen sind wir nun schon (wieder) in Thailand. Mehr dazu beim naechsten Mal ;-)