Dienstag, 28. Juni 2011

Bishkek (KG)

Lange bevor wir uns auf unsere Reise gemacht haben, haben wir uns überlegt, wie wir denn wohl unseren Blog nennen könnten. Unsere Lieblings-Idee, die wir im Weiteren dann leider aufgrund ihrer mangelnden Einfachheit wieder verworfen haben, war „Hinter-Bishkek-rechts-ab“. Damals kam uns die kirgisische Hauptstadt noch so unglaublich weit weg und nahezu unerreichbar vor. Und jetzt sind wir hier. Nach knapp 3 Monaten und über 6.700 km. Das fühlt sich auf der einen Seite fast ein wenig unglaublich und auf der anderen total normal an (ging schließlich nicht eben von heute auf morgen, so dass wir genug Zeit hatten, uns auf diesen Augenblick „vorzubereiten“).

Davon abgesehen ist, wie ihr wisst, auch Bishkek natürlich nur eine Zwischenstation. Allerdings eine, auf bzw. in der wir vermutlich viel Zeit verbringen werden. Wie bereits geschrieben, sind wir nach Kirgistan zunächst mit unserem kasachischen Visum eingereist (was dank ein paar sehr engagierten Grenzbeamten auch trotz unserer etwas chaotischen Kasachstan-Doppel-Visa-Strategie gut funktioniert hat). Bis zum 25. Juli (dem Start unseres kirgisischen Visums) dürfen wir uns also ausschließlich im kirgisischen Norden tummeln. Unsere Räder dürfen damit eine wohlverdiente Ruhepause einlegen. Und die haben sie sich, ebenso wie wir, nach der stressigen Tour Shymkent-Bishkek redlich verdient.

Gestartet sind wir am letzten Donnerstag mit unserem ersten Pass seit Rumänien. Steigungstechnisch entsprechend etwas außer Übung wären die 1.000 Höhenmeter schon anspruchsvoll genug gewesen. Dazu kam dann aber die fixe Idee, dass es schön wäre, noch am gleichen Tag die nächste Stadt, Taraz, zu erreichen. Also entscheiden wir uns gegen das Hostel auf dem Pass, das wir nach 100 km erreichen, und sagen uns, das die verbleibenden 70 km so schlimm nicht sein können, schließlich müsste es eine ganze Zeit bergab gehen. Ihr ahnt schon, dass dies eine Fehleinschätzung war. Tatsächlich haben uns auch nach dem Pass hier und da noch (kleinere) Steigungen erwartet und auch da, wo es recht eben war oder sogar abwärts ging, war uns der Wind ein wenig im Weg. Und so mussten wir noch bis abends um 8 strampeln, bis wir in Taraz eine Gastiniza erreicht hatten (wo wir uns dann – Belohnung muss schließlich sein – direkt eine Pizza aufs Zimmer haben liefern lassen). Die 170 km saßen dann vor allem mir am nächsten Tag ordentlich in den Knochen, weswegen es – nicht zuletzt auch wegen des zunehmenden Verkehrs – einiges an Motivation und Kopfkraft gekostet hat, sich bis zu unserer nächsten Übernachtungsstätte durchzubeißen.

In unserem Motel in Shymkent steht praktischerweise ein Gepäckwägelchen für uns bereit - ein ungewohnter Luxus, den wir gerne in Anspruch nehmen.
Um den gemeinen Radfahrer nicht zu verschrecken, zeichnen sich hinter Shymkent zunächst nur kleinere Hügel ab,....
.... die sich dann langsam aber stetig immer weiter erheben...
bis man sich mit den majestätischen Gipfeln des Tian-Shan konfrontiert sieht.

Aber die heben wir uns für später auf ;-)) In einem Monat werdet ihr hier uns hier über eben jene Gipfel fluchen "hören". 
Ja, hier fängt Taraz an - sogar für unsere müden Augen unübersehbar.
Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, welcher Verkehr uns am nächsten Tag erwartet… ich hätte vielleicht nicht ganz so laut geschimpft. Denn richtig böse wird es erst, nachdem wir die kasachisch-kirgisische Grenze hinter uns gelassen haben. Puh… Kurz gesagt: Wir sind sehr froh, dass Kirgistan noch genug Gelegenheit haben wird, den Eindruck unseres ersten Radtages hier zu revidieren. Die 60 km bis nach Bishkek waren – in einem Wort – grauenhaft. Die Leute fahren, als ob sie (und alle anderen Verkehrsteilnehmer) sieben oder mehr Leben zur Verfügung hätten und eine Kollision entsprechend locker in Kauf genommen werden kann. Dann ist die ganze Strecke durchgehend bebaut und alle paar Hundert Meter hat irgendwer ein kleines Feuerchen angezündet, um seinen Hausmüll (der dem Geruch zufolge zu mindestens zu 90 % aus Plastik besteht) zu entsorgen. Insgesamt sind wir an diesem Tag über 160 km unterwegs… sich die letzten 60 durch Gestank und volle Straßen zu quälen, lässt uns dabei jeden Meter doppelt spüren.

Die Grenze zwischen Kasachstan und Kirgistan wirkt - gelinde gesagt - etwas ungepflegt
Aber unsere Strapazen werden – wieder einmal – belohnt :-) Denn Bishkek entpuppt sich als äußerst angenehme Stadt. Nachdem wir ein sehr günstiges Hostel gefunden haben, hauen wir unser restliches Budget aktuell Tag für Tag in diversen Cafes und Restaurants auf den Kopf. Nirgendwo konnten wir bisher so aus den Vollen schöpfen wie hier. Das kulinarische Angebot ist dabei nicht nur erfreulich breit, sondern vor allem überaus bezahlbar. Grund für ersteres dürften die vielen Ausländer sein, die sich hier aufhalten (Touristen, Mitarbeiter der Botschaft oder der vielen internationalen Organisationen etc.).


Klotzen statt kleckern: in Bishkek weht eine majestätische Flagge über einem großzügigen Platz.
Björn und Bernd beim Bier - dieses wird eigentlich nur für Mädels mit Strohhalm geliefert.
Bei Heidi und mir hat also alles seine Richtigkeit.
Es wird Zeit für den Friseur - erstmalig nicht nur für Björn, sondern auch für mich (ich bin sehr stolz, dass ich mich tatsächlich getraut habe, mir - trotz der umfangreichen Verständigungsschwierigkeiten - Strähnchen machen zu lassen - ob mein Mut belohtn wurde, könnt ihr auf den Bild oben selbst entscheiden ;-))
Wir lassen es nun also einmal richtig gut gehen :-) Aber natürlich sind wir auch fleißig. Heute haben wir z.B. unser China-Visum auf den Weg gebracht. Und uns schon ein wenig schlau gemacht, welche Trekkingtouren sich auf von hier aus anbieten würden oder wo wir noch ein paar schöne Strandtage einlegen können (nein, keine Sorge, wir haben noch nicht den Überblick verloren, wo wir uns aktuell befinden, oder vermuten gar ein Meer an oder in Kirgistan. Der Strand gehört zu einem großen, touristisch sehr erschlossenem Bergsee hier.)

Sobald, wir genaueres wissen, halten wir euch natürlich wie immer auf dem Laufenden. Allerdings dürfte dies noch schwieriger werden als in Kasachstan, denn hier ist, zumindest nach allem, was wir bisher feststellen konnten, Blogger.com in Internet-Cafes komplett gesperrt. Unglaublich… Dass wir heute schreiben können, verdanken wir dem in jedem Sinne höchst erfreulichen Umstand, dass wir hier in Bishkek wieder auf unsere „Motorrad-Freunde“ Heidi & Bernd gestoßen sind (und die haben praktischerweise ein Netbook dabei, auf dem ich hier im Hostel tippeln kann….).

Liebe Grüße von Tina & Björn (erstmals Rad-los)

P.S. Wer Heidi und Bernds grandiose Weltumrundung weiterverfolgen möchte, kann dies unter www.welt-tour.com tun. Viel Spaß dabei!

Mittwoch, 22. Juni 2011

Shymkent (KZ)

Kurz bevor sich unsere Zeit in Kasachstan schon dem Ende naehert (zumindest, wenn alles so klappt, wie wir das in den letzten Tagen "ausbaldowert" haben), kriegen wir tatsaechlich noch eine "echte" kasachische Stadt zu sehen. Ok, auch Attyrau und Kisilorda waren nicht klein, aber hier in Shymkent kommt zum ersten Mal das Gefuehl auf, sich in einer gewachsenen, geschaeftigen und quirligen Stadt zu befinden. Was uns prompt dazu motiviert hat, hier gleich zwei Ruhetage einzulegen - die hatten wir uns aber nach dem Rad-Marathon, der uns hierher gebracht hat, auch verdient.


Unsere erste Pizza seit Wochen, die diesen Namen auch verdient. Entsprechend gierig macht sich Bjoern darueber her wie man sieht.
Wie in vielen kasachischen und russischen Staedten gibt es auch in Shymkent einen Park, der sich der Kinderbelustigung verschrieben hat und in dem sich vom spaeten Nachmittag bis in den fruehen Abend gross und klein tummeln.

1. Tag
In Kisilorda zu starten, erfordert hoechste Willensanstrengung - bedeutet dies schliesslich, Klimaanlagen, Duschen und gekuehlte Getraenke hinter sich zu lassen und sich voellig ungeschuetzt der unsagbaren Hitze auszusetzen. Aber unsere Disziplin wird belohnt - und zwar reichlich. Zum einen ist die Strasse hinter Kisilorda top. Schoener noch: Wir koennen etliche Kilometer ganz alleine fuer uns auf den 50% der vierspurigen Strasse fahren, die bereits fertig ausgebaut sind, waehrend sich die Autos und LKWs (so langsam nimmt der Verkehr leider deutlich zu) mit der alten Strasse begnuegen muessen. Dazu kommt ein aussergewohenlicher Gluecksfall (so aussergewoehnlich, dass ich mich an keine andere Strecke erinnern kann, auf der uns dies jemals widerfahren waere): Ausgerechnet an einem Tag, an dem unsere Route ohne irgendeinen Knick, absolut straight gen Sued-Osten geht, haben wir einen kraeftigen Nordwest-Wind... Das macht Freude :-) Ohne allzuhart daran zu arbeiten, radeln wir an diesem Tag knapp 190 km. Tatsaechlich spielen wir noch mit dem Gedanken, die einmalige Gelegenheit zu nutzen und die 200-Marke zu knacken. Aber, so denken wir uns, Zahlen sind doch nur Schall und Rauch. Viel reeller ist nach 8 Netto-Stunden in der bruetenden Hitze die Dusche der Gastiniza, vor der wir bei km 187 stehen. Also: Mit 2 zu 0 Stimmen faellt die Entscheidung auf Abkuehlung und gegen den Streckenrekord (eine Entscheidung, die wir Stunden spaeter, als wir uns schlaflos in unseren Betten waelzen, weil wir zweifellos am lautesten Ort ganz Kasachstans untergekommen sind, doch noch in Zweifel ziehen.... Hochzeitsfeiern sind fuer uns ab sofort ein schlagendes Argument auch gegen die verlockendste Unterkunft).

Wenn die Strasse so huebsch in den Huegel gefraest ist, spart man sich glatt noch ein paar Hoehenmeter. Praktisch.


Tag 2
Das Wunder geht weiter - der Wind schwaecht zwar ein wenig ab, blaest aber dennoch munter weiter in unsere Richtung. Nach der wenig geruhsamen Nacht und den km vom Vortag, sind wir aber nicht ganz so willig, die guenstigen Umstaende zu nutzen und quartieren uns nach rund 110 km in Turkestan ein. Hier gibt es ein sehr beruehmtes Mausoleum zu bewundern, was die Stadt zu einem bedeutenden Pilgerort macht. Drei Pilgerreisen nach Turkestan sollen aequivalent zur Haddsch nach Mekka sein (danke Wikipedia :-)). Von dieser Moeglichkeit scheinen nicht allzu viele Muslime Gebrauch zu machen, denn wenn auch die Anlage um das Mausoleum auf deutlich mehr Besucher ausgelegt zu sein scheint, ist es recht ruhig, als wir einen Blick in das Mausoleum werfen. Mein 1. Mal mit Kopftuch: Die liegen am Eingang praktischerweise fuer alle unglaeubligen Besucherinnen bereit, ich habe aber - gute Vorbereitung sei dank - tatsaechlich mein eigenes dabei ;-)).

Und so sieht das dann aus, mit dem Kopftuch.

Das Mauseoleum von  Khoja Ahmad Yasavi.
Abends wollen wir uns im Hotelrestaurant ein leckeres Essen goennen. Wir hoffen, dass der tuerkische Einfluss in dieser Region mit der religioes-kulturellen, auch die kulinarische Sphaere erfasst hat. Denn so sehr wir uns waehrend des Radfahrens ueber Cafezis am Strassenrand freuen, das jeweils durchgehend exakt gleiche Essens-Angebot (der Dreiklang aus Borsch, Pelmeni und Manti....), laesst uns nach Abwechslung duersten. Tatsaechlich drueckt man uns eine vielversprechende Karte in die Hand, nur um die geschaetzt 50 Gerichte, die hier stehen, in einem Streich auf knapp 5 zu reduzieren. Mehr ist halt nicht da (in diesem wie immer deutlich zu pompoesen Restaurant mit den riesigen, komplett eingedeckten Tischen....). Noch bitterer wird es, als wir ein Bier bestellen und der Kellner dafuer nicht mehr als ein hoefliches Laecheln ueber hat. Ok, hier nimmt man es anscheinend doch ein wenig ernster mit der Religion. Also, essen und trinken wir, was da ist (das allerdings zur masslosen Verblueffung des Kellners gleich in doppelter Ausfuehrung. Das kasachische Essen mag deftig sein, die Portionen sind nach unserem Geschmack aber oft viel zu klein).

Immer haeufiger saeumen Wassermelonen-Staende unseren Weg - eine kleine Abwechslung in unserem Speiseplan, die wir gerne nutzen.

Schatten - Mensch und Tier nutzen jede Gelegenheit, um der Sonne zu entfliehen.


Tag 3
Und er ist immer noch da, der Wind :-) Leider geht uns unser zweiter Vorteil immer mehr verloren. Die Strasse wird zunehmend schmaler und schlechter, waherend der Verkehr weiter zunimmt. Nachdem wir uns schon an die Ruecksichtnahme kasachischer Auto- und LKW-Fahrer gewoehnt haben, heisst es nun, immer aeusserst vorsichtig und vorausschauend zu fahren - und im Zweifelsfall schnell den (nahezu unbefahrbaren) Seitenstreifen anzusteuern. Nach 120 km erreichen wir unseren Zielort, der einen sehr netten Eindruck macht, aber leider nicht mit einer Gastiniza dienen kann. Zum Wildzelten fehlt die Deckung und zudem ist uns hier zuviel los, also legen wir noch einmal 40 km drauf und steuern Shymkent an. Das fordert doch noch ein wenig Kraft, wird die Landschaft doch zunehmend huegeliger, aber schlussendlich kommen wir am fruehen Abend an und finden dank der tatkreaftigen Hilfe zweier junger Mopedfahrer eine nette Unterkunft zum bezahlbaren Preis (diese abendliche Suche ist oftmals um einiges nervenstrapazierender und anstrengender als der gesamte Radtag. Wenn wir, wie in diesem Fall, schon nach der 2. Anfrage fuendig werden, ist dies ein echter Gluecksfall. In Kisilorda haben wir nicht weniger als 6 Hotels angesteuert, bis wir endlich ein Zimmer hatten).

Wie bereits einleitend geschrieben, naehert sich unsere Kasachsten-Zeit damit dem Ende. Zwar dauert es noch ueber einen Monat bis unser kirgisisches Visum beginnt, aber es scheint eine Sonderregelung zu geben, wonach mit einem kasachischen Touristenvisum auch die drei noerdlichen Regionen Kirgistans (inkl. Bishkek) bereist werden duerfen (an dieser Stelle noch einmal ein groesses DANKE SCHOEN an Bernd fuer seine Recherche-Unterstuetzung!). Ob diese pragmatische Loesung auch in der Realitaet der Grenzer angekommen ist, wird sich dann in den naechsten Tagen zeigen.

Nur fuer den Fall, dass alles funktioniert, wie geplant, hier zum Abschied, noch eine kleine, in hoechstem Masse unvollstaendige Liste, einiger kasachischer Besonderheiten, die uns in den letzten Wochen ins Auge gefallen sind:

Nasarbajew-Plakate....
Vor dem fotogenen kasachischen Praesidenten, der seit der kasachischen Unabhaengigkeit an der Macht ist und das Amt auf Lebenszeit innezuhaben scheint, gibt es in Kasachstan kein Entrinnen. Jedes Dorf, sei es noch so klein, ist grosszuegig mit Plakaten ausgestattet, die Nasarbajew bei den verschiedensten Amtshandlungen zeigt (Eroeffnungen oertlicher Hotelketten, Besuch des hiesigen Krankenhauses...). Das Faszinierende ist dabei weniger die schiere Menge an Plakaten, sondern dass tatsaechlich kein einziges doppelt aufzutreten scheint. Nach einer kurzen statistischen Hochrechnung duerfte jeder einzelne der rund 15 Millionen Kasachen im Laufe seines Lebens mindestens 1-2mal mit Herrn Nasarbajew zum Fototermin gerufen werden.

12%-Steigungen
Ein Phaenomen, das wir vor allem in West-Kasachstan bestaunen durften. Vor ausnahmslos jeder Steigung und jedem Gefaelle, steht ein Schild, das den entsprechenden Neigungswinkel mit 12% angibt. Das sorgt auf Radfahrer-Seite zunaechst fuer Erschrecken, bis man erkennt, dass diese Angabe keinen erkennbaren Bezug zur Realitaet hat und vermutlich einer Sparmassnahme im Strassenbauministerium zu verdanken ist. Umso schlimmer trifft es einen dann natuerlich, wenn die obligatorische Angabe dann mal einen Glueckstreffer landet....

Die kasachischen Steigungen werden einfach masslos ueberschaetzt - deutlich zu erkennen am flachen Hintergrund.


Internet-Clubs
Die gibt es hier zuhauf, nicht selten drei, vier nebeneinander... Aber der gemeine Reisende sollte sich trotz der vermeintlich eindeutigen Namensgebung keineswegs der Illusion hingeben, in einer dieser Laeden einen Internetanschluss vorzufinden. Diese sind die Ausnahme, da die Internet-Clubs zwar mit Rechnern vollgestopft sind, die aber ausschliesslich zum zocken dienen. Das fuehrt dazu, dass wir immer erst drei, vier Laeden ablaufen, unser Naeschen zur Tuer reinstecken und "Internet?" fragen, bis wir, wie hier, endlich fuendig werden. Die zweite Frage ("USB?") wird leider auch dann zu 99% mit nein beantwortet, was uns wieder mal vor die Frage stellt, wie wir unsere Fotos ins Netz bringen sollen.

Neben diesen Besonderheiten gibt es zahlreiche weitere Eigenarten, die wir ab sofort mit Kasachstan verbinden werden (Strassenfegerinnen, die landesweit ausschliesslich mit einem 50cm-Besen zu Werke gehen; die sofortige Frage, ob man verheiratet ist und Kinder hat usw. usf). Vor allem aber die Tatsache, dass die Menschen hier sehr offen und freundlich auf "Touristas" wie uns zukommen.

Wir sind schon gespannt, was wir aus Kirgistan zu berichten haben werden - und vor allem, ob der naechste Post tatsaechlich aus Kirgistan kommen wird. Ihr seid also mal wieder aufgerufen, uns die Daumen zu druecken!

Liebe Gruesse!

Martina und Bjoern 

Mittwoch, 15. Juni 2011

Kisilorda (KZ)

Nachdem wir uns 14 Tage und knapp 1.600 km lang ohne Unterbrechung durch die Steppe gekaempft haben, goennen wir uns nun endlich die dringend benoetigte Regenerationszeit. Und haben uns dafuer hier in Kisilorda eine sehr chicke Unterkunft gegoennt, in der wir nun wieder saemtliche Vorzuege der Zivilisation (gekuehlte Getraenke, Klospuelung, Klimaanlage...) geniessen. Seit dem letzten Eintrag ist schon wieder soviel passiert, dass ich gar nicht so recht weiss, wo ich anfangen soll. Vielleicht einfach beim Ende des vorletzten Eintrags...

"Bitterlich bereuen" mussten wir unsere Entscheidung fuer den Pattweg keineswegs - und zwar aus dem einfachen Grund, dass wir uns (mal wieder, fast schon unser Markenzeichen) im letzten Augenblick umentschieden haben. Hierzu reichten zwei Worte einer Einheimischen, die den Weg unserer Wahl als "like Sahara" charakterisierte. Und wenn auch die meisten Hindernisse auf dem Rad (Wind, Steigungen, Wellblech...) mit etwas Kraft und noch mehr Geduld zu meistern sind, geht eines leider gar nicht: feiner Sand. Also haben wir doch den Schlenker gemacht und sind 180 km weiter noerdlich auf die Araltrasse gestossen. Die wird akutell in einer grossangelegten Aktion ausgebaut. Eine Tatsache, uber die wir zu Beginn, als feinster, neuester Asphalt vor uns lag, noch ganz aus dem Haeuschen waren vor Freude. Diese hat sich nunmehr, nachdem wir festgestellt haben, dass die Baustellen-km die Anzahl der Neuasphalt-km bei Weitem uebersteigt ein wenig gelegt (auch die Baustellen sind hier, wie ihr euch denken koennt, anderer Natur. Die Umgehungs"strassen" bestehen mal aus groben Gestein und mal aus soviel Sand, dass uns jedes kreuzende Auto in eine so dichte Staubwolke huellt, dass wir minutenlang im Blindflug unterwegs sind....).

Baustellen - wenn man ganz viel Pech hat, muss man auch mal schieben. Dieser Sand stellt fahrend einfach ein nicht zu bewaeltigendes Hindernis dar (und schiebend eigentlich auch... puhhh...)

Eine chronologische Zusammenfassung all der Ereignisse und Begegnungen der vergangenen Tage wuerde hier deutlich zu weit fuehren. Deswegen nachfolgend nur eine kleine Auswahl unserer Erlebnisse, um euch einen kleinen Eindruck zu vermitteln, wie abwechslungsreich das Fahrradfahren auf kasachischen Strassen ist (von dem ich zu Beginn angenommen hatte, es sei aufgrund der durchgehenden Steppenlandschaft eher eine Geduldsprobe als eine sportliche Herausforderung ;-))

- Wir fahren durch eine Baustelle. Diese ist schon weit gediehen und die neue Teerdecke ist quasi fertig. Die Jungs von der Baustellen rufen uns zu, wir sollen runter von der improvisierten Umgehungsstrasse und rauf auf die neue Trasse kommen. Oben angekommen werden wir dazu eingeladen, unter dem Wasser-LKW eine kleine Erfrischungsdusche zu nehmen. Herrlich :-) Vorab hatten wir zufaellig schon den Baustellenleiter in einem der "Cafezis" kennengelernt. Dieser hatte Bjoern spontan zum Essen eingeladen und postiert sich nun jedes Mal, wenn wir ihm begegnen (was auf seinen Kontrollfahrten desoeferten vorkommt), um uns mit seinem Handy zu filmen.

Die Jungs von der Baustelle mit dem frisch "geduschten" Bjoern.

Wir sind die ersten auf der neuen Strasse, auf der noch einige Hindernisse an den Bau erinnern.

Hier sind die Arbeiten noch nicht ganz so weit gediehen, aber immerhin ist die "Ersatzstrasse" in diesem Fall eine recht angenehme Alternative.
- Wir fahren durch eine Baustelle (ja genau, mal wieder). Der Fahrer eines Kipplasters haelt an, um ein Foto von uns zu machen. Aus der Gegenrichtung kommt ein Bulli, der ebenfalls anhaelt. Aber keineswegs, um sich zu beschweren, dass wir die Strasse versperren. Nein, die beiden Jungs steigen aus und zuecken ebenfalls ihre Handys, um uns zu fotografieren. So stehen wir da um 8 Uhr frueh, nach einer weiteren Nacht in den Bueschen, ungewaschen und zugestaubt, und vor uns fuchteln drei Maenner mit ihren Handykameras. Bin sehr froh, dass ich mir diese Bilder niemals werde angucken muessen. 
Noch mehr Baustellenjungs (und dazwischen etwas weniger orange - der Bjoern).
- Statt im Busch schlafen wir ausnahmesweise mal in einer Stadt (Toeretam). Abends gehen wir in einen kleinen Getraenkeshop, um uns Wasser und Feierabend-Bier zu kaufen. Der Besitzer fragt direkt, ob wir die Leute mit dem Fahrrad seien und laedt uns nach unserer positiven Antwort, zu dem Bier ein. Vor dem Laden kommt ein Mann auf Bjoern zu, fragt "Tourista?" (eine oft gestellte Frage im Uebrigen, gerne in Verbindung mit der Frage nach unserem "Sponsor"...), klopft ihm freundlich auf die Schulter, als wir dies bejahen und geht dann seines Weges.

- Wir fahren durch eine Baustelle (ich spare mir weitere Kommentare ausser dem, dass es sich tatsaechlich jedes Mal um eine andere Baustelle handelt). Ein Baustellen-LKW kommt uns entgegen, haelt, ein Mann springt mit einem strahlenden Laecheln aus dem Fuehrerhaus, drueckt mir eine Sicherheitsweste in die Hand, steigt wieder ein und faehrt von dannen.

So koennte ich nun noch eine ganze Zeit lang weiterschreiben. Aber natuerlich ist auch hier nicht alles immer heititei und eitel Sonnenschein. Beispiel Aral und Baikonur: Den letzten Eintrag hatten wir aus Aral gepostet, wo wir urspruenglich einen Ruhetag einlegen wollten. Von diesem Gedanken hatten wir schon nach einer knappen halben Stunde vor Ort ebenso schnell wie deutlich Abstand genommen. Staubig, schmutzig und alles andere als charmant hat die Stadt alles in allem so wenig zu bieten, dass wir den "Busch" dann doch vorgezogen haben.

Einfahrt in Aral: Neben diesem Tor hat der Ort nicht viel (oder auch einfach: nichts) zu bieten.

Stattdessen hatten wir uns einen Ruhetag in Baikonur versprochen. Als wir nach zwei Tagen endlich vor den Toren der Stadt standen, von der aus die Russen ihr Raketenprogramm leiten, stellen wir fest, dass die "russische Verwaltung", unter der Baikonur steht, keineswegs nur eine Formalie ist. Nein, wir stehen tatsaechlich vor einem Wachposten, der uns erklaert, wir wuerden ein "special document" benoetigen, um in die Stadt zu duerfen (und wir reden hier wirklich von der Stadt, nicht etwa von der Raketenbasis, die einige km entfernt in der Steppe liegt). Mehr nicht. Kein Wort dazu, von was fuer einem Dokument die Rede ist, keine Bitte oder auch Aufforderung, uns irgendein Dokument zu zeigen. Ob dies eine subtile Aufforderung zur Bestechung ist, werden wir wohl nie erfahren. Stattdessen drehen wir - zugegebenermassen sehr frustriert - um und suchen uns im Nachbarort (dem oben erwaehnten Toeretam) eine Gastiniza.

Am naechsten Tag macht uns der Wind so sehr zu schaffen, dass wir schon nach 80 km eine Unterkunft suchen wollen. In Josali, das zufaellig unseren Weg kreuzt, soll es tatsaechlich eine Gastiniza geben, wie wir erleichtert hoeren. Kaum aber, dass wir in die Stadt abgebogen sind, haelt uns ein weisser Lada da, der schon zuvor um uns herumscharwenzelt ist. Drinnen sitzen zwei Polizisten, die unseren Pass und unsere Registrierungspapiere sehen wollen und uns anschliessend erklaeren, Josali sei "sakrito" (geschlossen). Wir sollten in den naechsten Ort fahren, der sicher eine Unterkunft fuer uns haette. Unseren Hinweis darauf, dass die 70 km bis dorthin kaum noch mit dem Rad zu schaffen seien, werden mit dem freundlichen Hinweis "Autobus" beiseite geschoben. Warum? Wir haben nicht die geringeste Ahnung und versuchen stattdessen, uns in Zen-maessiger Gelassenheit zu ueben (was Bjoern zugegebenermassen besser gelingt als mir), fahren noch 50 km und schlagen uns in die Buesche (wo just als unsere Nudeln gar sind, eine grosse Rinderherde 5 Meter neben unserem Zelt vorbeizieht. Bjoern bewaffnet sich mit einer Zeltstange, um im Zweifel uns und unser Abendessen verteidigen zu koennen, aber abgesehen von einigen neugierigen Blicken bleiben wir unbehelligt).

Bjoern in Nahkampf-Position: Die Kuehe gehen - sichtlich beeindruckt - auf Abstand.

Ausruhen in einem Cafezi - seit einigen Hundert km verzichten wir zwangsweise auf Stuehle, was sich alles in allem als recht angenehm erweist (und so manches Mal fast dazu verfuehrt, ein wenig zu doesen). 

Die Kinder unserer Cafezi-Frau werden zu zwei Dritteln gerne fotografiert.

Ganz klein im Bild: Der Bjoern auf Zeltplatz-Suche (und das, kann ich nur sagen, ist wirklich eine Wissenschaft fuer sich ;-))
Nachdem wir so systematisch um unsere geplanten Ruhetage gebracht wurden, werden wir uns hier in Kisilorda wohl etwas laenger aufhalten. Und das in netter Gesellschaft. Denn wie es der Zufall will, haben wir 100 km vor der Stadt Andrej kennengelernt, einen gebuertigen Kasachen, der heute in Sankt Augustin (also quasi in direkter Nachbarschaft zu uns) wohnt ;-). Andrej ist uns hier eine grosse Hilfe, hat gestern keine Muehen gescheut, um uns bei der Hotelsuche zu unterstuetzen und hat heute u.a. eine Waescherei fuer uns ausfindig gemacht (auf der Liste der elementaren To Dos hat Waesche waschen nach 14 Tagen on the road deutlich an Prioritaet gewonnen).

Andrej, 2. von links, (hier mit zwei seiner Freunde und Bjoern) gehoert zu unseren extrem hilfsbereiten Reiseengeln, die uns viele Hindernisse aus dem Weg raeumen.
Gleichzeitig werden wir hier die Gelegenheit nutzen, unsere weitere Reiseroute zu konkretisieren. Da sind doch noch einige Fragen offen, Visa zu organisieren etc. Und wenn wir gerade nichts zu tun haben, dann lehnen wir uns zurueck und "geniessen" das ultrakontinentale Klima. Fuer heute sind unglaubliche 41 Grad angesagt...

Verschwitzte Gruesse senden euch

Tina und Bjoern

P.S. Aus irgendwelchen Gruenden scheint die Blogger-Seite in Kasachstan systematisch gesperrt zu sein... Deswegen koennen wir zwar bloggen, den Blog selbst aber nicht aufrufen. Seht es uns also bitte nach, sollte doch mal ein Foto doppelt auftauchen oder sich sonstige Fehler einschleichen, die von uns unbemerkt geblieben sind.

Freitag, 10. Juni 2011

Die kasachische Steppe

Nachdem wir heute in Aralsk nicht nur die erste Dusche seit 5 Tagen genossen haben, sondern dazu noch die Moeglichkeit haben, einige Fotos von der Kamera hochzuladen, hier - voellig unkommentiert - eine kleine Auswahl visueller Eindruecke der letzten 10 Tage...

Fuer uns geht es schon morgen weiter nach Baikonur. Raketen gucken ;-))

Euch allen ein ganz besonders schoenes Wochenende!!

Tina und Bjoern



















Dienstag, 7. Juni 2011

Aus dem Busch - kurz vor Shalqar (KZ)

Zuallererst möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich für all die lieben Geburtstagsgrüße und -wünsche bedanken, die mich via Email, SMS und hier per Blog erreicht haben! Wie schön, dass man auch im fernen Kasachstan nicht vergessen wird :-) Und damit ihr auch weiterhin fleißig an uns denkt, hier ein kleines Update - wieder via Handy-Mail.

Wie auch schon beim letzten Eintrag nutze ich die Zeit, in der uns Björn am Campingkocher ein leckeres Abendessen zaubert, um die verfahrenen Kalorien schnell wieder nachzuladen. Der heutige Radtag war - ohne übertreiben zu wollen - nahezu perfekt... Eine einsame und zwischendurch recht abenteuerliche Straße, eine wunderschöne Landschaft (erst hügelig, dann immer "steppiger"), ein wenig Rückenwind (umso schöner als gestern der Wind stark und steil von der Seite kam) und nun ein schönes, größenteils sichtgeschütztes Plätzchen, das eine ruhige Nacht gewährleistet. Hier in Kasachstan haben wir, wie es scheint, endlich die Chance, unsere Wildzelt-Fähigkeiten auszubauen ;-)

Seit dem letzten Blogeintrag haben wir 400 weitere km Gelegenheit gehabt, uns mit dem kasachischen Straßengegebenheiten vertraut zu machen. Straße oder Nebenstraße lautet hier die Gretchenfrage - und das heißt in diesem Fall: Müht man sich über die extrem abgerockte Asphaltstraße, die seit Jahrzehnten dem Verfall überlassen wurde? Oder entscheidet man sich für eine der diversen Sandpisten, die die Einheimischen links und rechts in die Steppe gegraben haben? Oft hat man die Wahl zwischen 4 oder 5 Wegen, die fröhlich nebeneinander herschlängeln. Tatsächlich kommt man so manches Mal auch auf den improvisierten Pisten überraschend gut voran (bei knapp 30 km/h entwickelt sich so ein echtes "Ralley-Feeling" ;-))

Hat man auf diese Weise einige km hinter sich gebracht, dann freut man sich nach Hitze und Staub, wenn man am Horizont eine Kaffebude auftaucht (mitnichten durch ein Schild ausgezeichnet, sondern zumeist daran zu erkennen, dass ein oder zwei LKW hier parken). Diese Buden sind sehr, sehr einfach und doch irgendwie charmant (für uns schon deswegen, weil sie unsere wichtigste Anlaufstelle sind, um unsere Wasser- und Brotvorräte aufzustocken). Vor dem "Hauptraum", in dem 2-3 Tische stehen, gibt es immer eine Art improvisiertes Waschbecken (statt Wasseranschluss, wird hier geschöpft). Ein weiteres Zimmer hält einen niedrigen Tisch bereit, an dem man traditionell auf dem Boden sitzend speisen kann. Das Angebot ist überall gleich: Borsch, Piroggen, ein paar kleine Gerichte mit Schaffleisch (Schwein ist hier aus religiösen Gründen auf keiner Karte zu finden) etc. Und die Preise sind erfreulich fair (z.B. mein Geburtstags-Mittagessen: Tee, Kaffee, 2 große Piroggen, 2 Suppen, Brot, 1 l Cola, 3 große Flaschen Wasser für 1.100 Tenge = knapp 6 Euro).

Nachdem wir uns 4 Tage lang ausschließlich über diese Büdchen versorgt haben, waren wir vorgestern dann tatsächlich auch mal in einer echten Stadt (Kandagasch) mit einem richtigen Supermarkt (es ist ungaublich, welche Glücksgefühle gefüllte Supermarktregale schon nach so wenigen Tagen auslösen können - es lebe der Konsum! ;-)). In Kandagasch haben wir dieses Mal erfreulich schnell eine Unterkunft gefunden
- dank der Hilfe eines jungen Kasachen, Dauren (irgendwo hier im Bild links neben Björn zu sehen), der nicht nur unglaublich hilfsbereit war, sondern dazu - Glück für uns - auch noch ausgezeichnet englisch sprach. Dauren hat uns von der Straße aufgelesen, uns den Weg zum Hostel und später auch noch die Stadt gezeigt hat - und uns abschließend auch noch zum Essen eingeladen. So hatten wir auch einmal die Gelegenheit, ein echtes kasachisches Restaurant zu sehen (Tatsächlich würden die Kasachen aber fast ausschließlich selbst kochen und zu Hause essen, so Dauren, und nur zum Trinken her kommen. Entsprechend war die Speiseauswahl praktisch die gleiche wie an den Kaffeebuden - umgesetzt allerdings auf einem deutlich höheren Niveau ;-))

Nach einem kurzen Schreck am nächsten Morgen (unsere Räder waren weg - Schock!! - statt geklaut worden zu sein, hatte die Hostel-Frau die Räder aber nur in ihr Schlafzimmer gebracht... so waren wir zumindest blitzschnell hellwach ;-)) haben wir dann mit Kandagasch unseren nördlichsten Punkt Kasachstans hinter uns gelassen (ein Umweg, der in erster Linie der - sagen wir mal - recht bescheidenen Straßenauswahl geschuldet war). Nachdem es im Norden tatsächlich den ein oder anderen Baum zu bestaunen gab, machen sich Flora und Fauna Richtung Süden nun wieder klein. Letztere wird seit 2 Tagen dominiert von Grashüpfern (Millionen - mindestens!) und einem Tier, das aussieht wie ein Erdmännchen mit Übergewicht. Über uns und den Kleinviechern kreisen derweil Raubvögel, die wir mit unseren sehr rudimentären ornithologischen Kenntnissen aufgrund der imposanten Größe (erstmal) als Adler identifiziert haben.

Es gibt also viel zu sehen - und da die Autos wieder mit jedem km weniger werden (aktuell ein bis zwei pro Stunde), haben wir auch genug Zeit zu gucken (ok - wenn wir uns trauen, unsere Aufmerksamkeit wenige Sekunden von der Straße abzuwenden...). Morgen dürfte es dann noch einsamer werden: Hinter Shalqar, das wir morgen Mittag erreichen sollten, werden wir uns auf einer "mysteriösen" Route Richtung Aralsk durchschlagen. Mysteriös, weil niemand so 100%ig zu wissen scheint, ob auf der Straße ein Durchkommen möglich ist. Da die Alternative aber 150 Extra-km und sicher auch mehr Verkehr bedeutet, werden wir es mal darauf ankommen lassen (ich bin jetzt schon gespannt, ob in diesem Kontext im nächsten Blog-Eintrag die Floskel "bitterlich bereuen" eine Rolle spielen wird ;-)))

Euch allen einen schönen Abend (aktuell sind wir euch 3 Stunden voraus - auf den nächsten 250 km kommt irgendwo noch eine Stunde dazu)!

Tina & Björn