Donnerstag, 7. April 2011

Balatonkenese (HU)

INTERNET - endlich! Und zwar - andere Laender, andere Sitten - in einer Baeckerei. Aber so kőnnen wir zumindest leckere Mohnteilchen geniessen, waehrend wir endlich die Gelegenheit nutzen, die letzten Tage kurz (und bebildert ;-)) zusammenzufassen.

Zu Beginn: Die Gleichung Balaton = Tourismus geht - zumiundest dieser Tage - nicht auf. Alle Orte, von Balatonfúred úber Balatonalmadi bishin zu Balatonfúzfő (ja, die heissen wirklich so), sind ausgestorben. Oder sagen wir besser: auf Standby. Hunderte von Hotels, Restaurants und Campings warten auf den Saisonbeginn und sind aktuell noch verrammelt und verriegelt. Das war gestern eine etwas bőse Úberraschung als wir nach knapp 100 km endlich am See angekommen waren und dort zwar wie auf der Karte vesprochen einen Camping nach dem anderen fanden, aber nirgendwo auf irgendwelche Menschen stiessen. Also noch einmal 10 km mehr getreten in die naechste grosse Stadt. Nur um dort festzustellen, dass auch die Hotels - unsere Notloesung - noch geschlossen sind. Nachdem wir dann doch noch ein nettes Appartement gefunden hatten, mussten wir heute morgen feststellen, dass die Belegschaft offensichtlich ebenfalls noch Winterschlaf haelt - nachdem um halb 10 immer noch niemand aufgetaucht war, sahen wir uns gezwungen, das Zimmer unverschlossen zurueckzulassen. Warum hier am Balaton noch keine Saison ist, ist uns derweil - bei mind. 25 Grad und strahlendem Sonnenschein - noch nicht ganz klar geworden.

Aber nun erst einmal zur versprochenen Kurzzusammenfassung unserer ersten Reisewoche: Insgesamt sind wir nun sechs Tage gefahren, einen in Ősterreich, zwei in Slowenien und drei in Ungarn. Das Wetter ist uns mehr als hold und auch bei der Strassenwahl haben wir bisher ein glűckliches Haendchen bewiesen. Von Klagenfurth aus sind wir zwei Tage auf dem Drauradweg gefahren. Nachdem wir in Erfahrung gebracht hatten, dass es sich bei der Drau um einen Fluss handelt, waren wir davon ausgegangen, dass wir so den Start unserer Tour geműtlich und hőhenmeterfrei gestalten kőnnten - aber, weit gefehlt. Auch an Flusswegen kann man viele viele Steigungen verbauen. Das Talent, beim Anlegen einer Steigung den schmalen Grat von anstrengend zu mőrderisch zu űberschreiten, haben insbesondere die Slowenen perfektioniert. Hier hat man es offensichtlich darauf angelegt, mit Serpentinen mőglichst sparsam umzugehen und wann immer (fűr den hiesigen Autofahrer) vertretbar, den direkten Weg gewaehlt. Trotz dieser Plackerei hatten wir zwei sehr schőne Tage in Slowenien. Und das trotz bőser őstrerreichischer Unkenrufe an der Grenze: Die Slowenen, so unser Camping-Wirt, seien ausnahmslos Faschisten und miserable Autofahrer noch dazu. Als Radfahrer seien wir quasi Freiwild... Tatsaechlich erwies sich das Fahren auf slowenischen Strassen als sehr angenehm und die Autofahrer als durchgehend rűcksichtsvoll. Űberhaupt schien uns das ganze Land (oder zumindest der Nordosten) regelrecht herausgeputzt (mind. 40 % aller Haeuser und 100% aller Strassenkapellen sehen aus, als wűrden sie wőchentlich gestrichen...).

Und nun also Ungarn. Noch ist unser Eindruck etwas ambivalent. Etwas abgeschreckt hat uns bisher, dass hinter jedem zweiten Zaun (und ausnahmslos jedes Haus ist umfangreichst eingezaeunt) ein ebenso grosser wie angriffslustiger Hund lauert. Und eine weitere Besonderheit, die besonders den gemeinen ostreisenden Radfahrer betrifft: Irgendeine uns unbekannte Gesetzmaessigkeit scheint zu verlangen, dass Strassen ausschliesslich von Norden nach Sueden, niemals aber von Osten nach Westen verlaufen dűrfen. Und die wenigen, ganz wenigen Ausnahmen dűrfen nur von 40-Tonnern im 10-Meter-Abstand befahren werden. Also behelfen wir uns mit einem - leidlich effizienten- Zickzack-Kurs (so kriegen wir zumindest viel zu sehen). Apropos sehen: Hier nun endlich ein paar visuelle Eindrűcke unserer ersten Tage....
Ősterreich: Ein schőner Flussradweg...
der gerne auch mal steil den Berg hochfűhrt.



Noch steiler wird es in Slowenien. Unter 14% geht wenig.

Zur Belohnung gibt es hier auch reichlich Sonne - also ordentlich Sunblocker ins Gesicht...
... und das Solarpanel aufgeschnallt, um Strom fűr das (bislang geradezu segensreiche) GPS zu sammeln.

Nur einmal gab's Regen - und deswegen Abendessen im Zelt.
Ungarn: Gleich deutlich flacher.
Gefahrenabwehr aus der Dose immer zur Hand: So faehrt es sich bedeutend leichter an der klaeffenden Vorgarten-Meute vorbei.
Weniger bissig und leider seltener: Stőrche.
Am Balaton: Wartungsarbeiten vor malerischer Kulisse.



Und noch ein Bild (noch aus Klagenfurt - sind jetzt schon rot-brauner ;-) zum Abschied. Wir hoffen, das naechste Internet-Cafe laesst nicht wieder solange auf sich warten (und werden zur Sicherheit ab sofort jede einzelne Baeckerei aufsuchen!).


 Liebe Grüsse!

 Tina und Bjőrn

5 Kommentare:

  1. Oh, does that look good...

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  2. sehr schöne Zeilen und noch schönere erste Bilder... wenn Ihr in der gleichen Zeit ebenso viele Länder durchquert, dann seid ihr schnell am Ziel ;-))
    Bussi von den Fös

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  3. sieht nach nem perfekten Start aus...

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  4. Herrlich, da hat das Daumen drücken für schönes Wetter doch gelohnt. Dann machen wir hier mal weiter und senden euch noch ganz viel Rückenwind dazu ;-)
    Wir freuen uns schon sehr auf die nächste Bäckerei und weitere Fotos.

    LG aus Köln

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