Montag, 18. Juli 2011

Zurueck in Bishkek

Da sind wir wieder - zurueck in der Stadt der kulinarischen Verlockungen (denen wir uns nach zwei Wochen auf dem kirgisischen Land wieder mit der gewohnten Hingebung widmen ;-)). In den knapp 3,5 Wochen, die wir nun in Kirgistan sind, haben wir uns nun einigermassen reorganisiert und neue Plaene geschmiedet. Klar ist inzwischen, dass es Zeit wird, unser Blog-Intro zu aendern, denn Kathmandu werden wir wohl (zumindest auf dieser Reise) nicht erreichen. Der Grund hierfuer sind die Chinesen, laut denen es zwar "grundsaetzlich moeglich" ist, nach Tibet einzureisen, die aber in der Praxis so hohe Huerden fuer die Einreise aufgestellt haben, dass es a) unbezahlbar ist und b) aufgrund des obligatorischen chinesischen "Guides" (a.k.a Aufpassers) auch nicht wirklich reizvoll erscheint. Ebensowenig koennen wir uns fuer die Alternativroute ueber Indien erwaermen, weswegen wir Kathmandu nun fuers erste von der Reiseplanung gestrichen haben. Da uns die genannten Schwierigkeiten aber von Anfang bewusst waren, graemen wir uns nicht. Nicht zuletzt auch, weil Laender wie Vietnam, Laos, Thailand und Co. ja auch recht verlockend klingen ;-)


Begrenzt lesbar, dafuer huebsch bedruckt: Bjoerns China-Visum.

Zuerst geht es nun aber nach China. Eben gerade haben wir unsere Visa abgeholt, die uns nun zunaechst einen 30-taegigen Aufenthalt ermoeglichen. Viel zu kurz natuerlich, es heisst aber die Verlaengerung im Land sei in der Regel recht problemlos (abgesehen zumindest von den Problemen, die solche Behoerdengaenge immer mit sich bringen...). Es dauert zwar aber immer noch 8 Tage, bis unser kirgisisches Visum startet, das uns die Weitereise gen Sueden und damit zur chinesischen Grenze ermoeglicht, aber wir werden vermutlich dennoch Mitte der Woche hier aufbrechen (bevor wir noch Wuzeln schlagen...).

Los geht es dann gleich mit einem unerhoert hohen Pass... mehr als 2.500 Hoehenmeter am Stueck sind hier zu bewaeltigen. Um nach all den ganzen "Ruhetagen" nicht voellig die Uebung zu verlieren, haben wir uns von Karakol aus mit dem Rad nach Bishkek durchgeschlagen (auf dem Hinweg waren wir, nachdem uns Regen und Gewitter allzusehr zugesetzt hatten, auf ein Taxi umgestiegen...).

Fahren am Issik-Kul: Rechts der klare See...

.... links die unvermeidlichen Berge.
Und ausreichend Gelegenheiten, einen pittoreseken Pausenplatz aufzusuchen.




Abendstimmung am Issik-Kul....

Zufaelliges Wiedersehen am See mit  unseren Schweizern und ihrem "Schlumi" (der die beiden, so Gott will, noch bis nach Wladivostok tragen soll).

Bjoern in 50 Jahren ;-)) Nein, im Ernst, hier ein echter Langzeit-Radler, der seit knapp 1.5 Jahren unterwegs ist und auf Minimum (!) 5 Jahre geplant hat. Keine Sorge, Mama und Papa, so weit reichen weder unser Geld noch unsere Krankenversicherung ;-))
Glueckstreffer: In Katchi-Say entdecken wir ein Hostel, das von einem Kunst-Maezen betrieben wird. Russische und kirgisische Maler schlafen hier umsonst. Wir muessen zahlen, investieren aber jeden Som gern und geniessen das erste liebevoll gestaltete Ambiente seit gefuehlten Ewigkeiten.
Vor dem Hostel sieht es hingegen irgendwie "bolivianisch" aus...
Jurten am Strassenrand stellen die notwenidige Versorgung mit den feinen kirgisischen Spezialitaten wie "Kamis" (vergorene Stutenmilch) sicher. Puh, was fuer ein Glueck...

Impressionen vom Strassenrand... Leider reichen unsere Kenntnisse der kirgisischen Geschichte nicht aus, um den Hintergrund dieses Fotos zu vertiefen.
Nach drei sonnenreichen Tagen, an denen wir tatsaechlich ein paar schoene Strandstunden geniessen konnten, wurden wir dafuer mit einem deftigen Sturm "belohnt", in dessen Verlauf Kirgistan in die ehrenvolle Reihe der Laender aufgenommen wurde, in denen uns der Wind buchstaeblich von der Strasse geweht hat. Wenn wir diese Art von Wind im Ruecken haetten, wenn es den Pass hochgeht, wuerden die 2.500 HM einiges von ihrem Schrecken verlieren ;-)

Ob wir den Pass besiegen oder umgekehrt, berichten wir euch im naechsten Post.

Bis dahin beste Gruesse aus dem viel zu heissen Bishkek (35-40 Grad)!

Martina und Bjoern

 P.S. Wir haben das Mysterium der 12-Prozent-Schilder geloest: Tatsaechlichen haben die Kasachen die Schilder keineswegs allein im landesweiten Verbund eingekauft. Nein, um die Einkaufskosten zu senken, wurden offensichtlich auch die Kirgisen mit ins Boot geholt. Auch hier wird jede noch so kleine Steigung und jedes Gefaelle auf die bewaehrte Weise ausgeschildert.... (entweder das oder aber wir sind inzwischen so trainiert, dass uns 12-Prozent-Steigungen keinerlei Anstrengungen mehr bereiten ;-))

4 Kommentare:

  1. Heeejja, schön von Euch zu lesen. Wie immer sehr spanned und die Bilder allererste Sahne :-) Für die Passquerung habt Ihr doch bestimmt eine 1:1 Übersetzung eingebaut. Ansonsten würd' ich erst mal warten ob da ein 12% Schild steht ;-)) Auf der anderen Seite geht es dafür bestimmt steil bergab. Bleibt gesund und haltet die Augen auf!
    Grüße aus dem verregneten CLP von Ilona & Karl-Heinz

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Ihr zwei lieben. Wieder und endlich eine super Info und Bilder von Euch. Aber wir möchten bitte mal Bilder von Euch sehen die euch von vorne zeigen und nicht immer von der Seite oder hinten. Wir wissen gar nicht mehr wie nett ihr z.Zt. aus seht. Immer wenn ich diese vielen Städtenamen lese weiss ich gar nichts mehr wo ihr euch so aufhaltet, heute abend muss ich erst einmal den Atlas oder das Internet studieren mit Papa. Für mich so langsam der helle Wahnsinn. Aber ich freue mich immer wenn ich lese das es Euch gut geht. Und wir hoffen es bleibt so, bis lang habt ihr ja alles gut gemeistert. Da spielen die vielen km Entfernung keine Rolle. Wir wünschen Euch weiterhin alles liebe u. Gute macht weiter so und freuen uns auf den nächsten Blog

    AntwortenLöschen
  3. der strand ist und bleibt nicht björns revier. jetzt zeigt ihm das sogar das wetter... ich warte auf den moment wo er schnee in die sahara bringt... :-)

    Hoffe es geht euch gut!

    AntwortenLöschen
  4. Ihr Lieben, das sind ja landschaftliche Kontraste in Eurerm Reise-Programm, Wahnsinn! Mike würde wohl auch bei Eiseskälte in den türkisfarbenen Bergsee springen ;-). Ich nur in den ersten im "Flachland". Wie haltet Ihr das nur körperlich durch, v.a. am Radler-Hintern...?

    Sonnengrüße aus HH
    ANNE & MIKE

    AntwortenLöschen