Freitag, 4. November 2011

Siem Reap (K)

Hier stehen wir nun also... vor den Toren von Angkor Wat, einer der wohl beruehmtesten Tempelanlagen der Welt - und sind zu schlapp, um reinzugehen. Der Grund fuer diese - selbstverstaendlich nur temporaere - Kulturfaulheit liegt in einigen harten Radtagen unter wie immer sengender Sonne sowie in einem boesartigen Bakterienstamm, der uns in Kampong Cham heimgesucht hat. Bzw. in einer Kombination dieser beiden Faktoren.

Nachdem wir von Stung Treng aus weiter zielorientierte, aber schoene und insgesamt sehr verkehrsarme Kilometer Richtung Sueden gefahren sind, hatten wir geplant, in Kampong Cham, kurz vor Phnom Penh, endlich unseren wohlverdienten Ruhetag einzulegen. Der wurde dann, besagter Bakterien-Kultur sei Dank, gleich zu einem Tag vollstaendiger Bett-Ruhe. In der Hoffnung, den Bakterien damit den Garaus gemacht zu haben, haben wir uns vorgestern direkt wieder auf die Raeder geschwungen, nunmehr den Weg nach Westen Richtung Siem Reap einschlagend (nachdem wir nicht allzu Liebliches ueber die Hauptstadt gehoert hatten und diese zudem einen nicht unbetraechtlichen Umweg bedeutet haette, haben wir Phnom Penh kurzerhand von unserer Reiseliste gestrichen). Grosser Fehler... Die ersten  20 km gehen uns noch ganz gut von der Hand, aber danach geht es mit unseren Kraeften, huebsch synchron bei Bjoern & mir, kontinierlich bergab. Zu diesem Zeitpunkt liegen immerhin noch ganze 90 km vor uns - mehr als genug Zeit also, um sich von semifit zu gerade-noch-mit-letzter-Muehe-auf-dem-Rad-haltend herunterzuwirtschaften. Buchstaeblich auf der letzten Rille - und ohne auch nur eine einzige Kalorie in fester Form zu uns genommen zu haben - kommen wir nach 110 km in Kampong Thom an, fallen in unser Hotelbett, drehen die Klima auf volle Kraft und schlafen 10 Stunden.

Beim Aufstehen stellen wir unter Beweis, dass uns auch diese Erfahrung nicht hat klueger werden lassen und entscheiden, auch die letzten 150 km bis zur Touri-Hochburg Siem Reap noch mit eigener Koerperkraft zu meistern. Kurz gesagt: Wir haben es ueberlebt. Aber gut ausgesehen haben wir nicht dabei ;-)

Das als "kurze" Erklaerung, warum wir heute noch im Regenerations-Modus sind (erfolgte Taetigkeiten bis heute, 15 Uhr Ortszeit: fruehstuecken, shoppen, Massage, Kaffee trinken...), bevor wir uns morgen - dann aber umso engagierter ;-)) - auf die Ruinen stuerzen werden.

So, nun aber genug gequasselt. Hier nun die visuellen Eindruecke der vergangenen Woche....


Hach, wie schoen ist Panama...
...aeh... Kambodscha. Die meiste Zeit radeln wir vorbei an einer wilden Mischung aus Huetten, Palmen und Reisfeldern.
Aber - ich glaube, wir erwaehnten es bereits hier oder da - es ist HEISS. Dagegen helfen grosse Eisbloecke,...
.... kleine Erfrischungen am Wegesrand....
.... wo immer sich die Gelegenheit bietet...
... oder - wenn auch LSF 50 versagt - alberne Huete.















Obschon wir gegen einen kraeftigen Schauer aktuell nichts einzuwenden haetten, kriegen wir seit Tagen keinen Tropfen mehr ab. Das wars dann wohl mit der Regenzeit. Dass diese indes, bevor wir nach Kambodscha gekommen sind, schon ordentlich gewuetet hat, ist in den vergangenen beiden Tagen allgegenwaertig.

Im ersten Moment denkt man noch "Das muss wohl so sein."

Bis man dann die ersten Daecher aus dem Nass ragen sieht.

Oder Schulen wie diese, die wegen der Ueberflutung geschlossen sind.

Aber die Menschen nehmen es gelassen bzw. haben ihre eigenen Mittel & Wege mit den Wassermengen umzugehen. Kleine Notbehelfs-Stege, schnell aus ein paar Brettern zusammengebastelt, fuehren von der Strasse in die Haeuser, das Vieh findet eine neue Heimstatt am Wegesrand (oder, wie Bjoern sich ausdrueckt: "Im Prinzip fahren wir hier durch den laengsten Kuhstall der Welt.") und die Kinder nutzen die Gunst der Stunde und schwimmen munter zwischen den Haeusern umher.

Apropos Kinder. Die sind hier - wie in Laos - in Massen vorhanden und - ebenfalls wie in Laos - eine reine Freude. Wenn uns eine Gruppe kleiner Kambodschaner erst einmal entdeckt, findet das Gekreische, "Hello" und "ByeBye" rufen kein Ende - bzw. wird direkt vom Kinder-Trupp der naechsten Huette (wir haben uns sagen lassen, eine Familie in Kambodscha, die "nur" 3-4 Kinder habe, sei klein) abgeloest.

Oft im Pyjama, aber nur selten so schuechtern wie hier: Kambodschanische Kinder.

Nette Begleitung: Ein Maedel in Schuluniform erweist sich als erstaunlich konditionsstark

Nette Begleitung II: Ein junger Kambodschaner, 19, radelt 10 km mit uns und erzaehlt von seinen Plaenen, Medizin zu studieren.
Disziplin beim morgendlichen Fahnen-Appell: Bis die Flagge oben ist, geht es ausnahmsweise einmal erstaunlich ruhig zu.

Dieser zweite Eintrag aus Kambodscha droht nun schon fast der Letzte zu werden. Nachdem wir uns Angkor Wat zu Gemuete gefuehrt haben, fuehrt uns unser Weg von hier aus wieder zur thailaendischen Grenze, die keine 200 km mehr entfernt ist.

Soweit die Reiseradler-News. Macht euch ein schoenes Wochenende!!

Tina & Bjoern



3 Kommentare:

  1. Hey ,einfach wundervoll was wir zu sehen bekommen.Danke dafür,wenn da nichtbei Euch hin und wieder die Zipperlein währen.Was habt Ihr von uns gelernt? einteilen !!was sich natürlich auch auf die Kräfte u Gesundheit bezieht.also aufgepasst.I.d.S. Alles schöne für Euch .CLP.Pa.

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  2. Hei Ihr Süßen,
    Euer Härtetest unter der Sonne hat uns mächtig beeindruckt - doch bitte nicht übertreiben. Das halten unsere Nerven nicht aus ;-) Also besser einen Tag mehr im Regenerations-Modus. Für uns sind dann auch mehr von den tollen Visuellen Momenten drin :-) Dann mal ein geruhsames Radler-WE für Euch!
    Grüße aus CLP Ilona & Karl-Heinz

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  3. Wir haben den Umzug gut überlebt und ihr die Bakterien, das passt doch...bald mehr von uns (im wahrsten Sinne des Wortes;-)))
    Bussis von den Fös

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